Ernährungssicherheit ist in den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verankert und beabsichtigt, bis zum Jahr 2030 allen Menschen dauerhaften Zugang zu ausreichend sicherer und gehaltvoller Nahrung zu ermöglichen. Herausforderungen wie Klimawandel, Bodenerosionen, Wassermangel, Entwaldung und Bevölkerungswachstum erschweren die Sicherstellung der Ernährung in Malawi. Nicht selten werden Ernten durch Überschwemmungen, Dürre etc. zerstört. Nsima ist das Grundnahrungsmittel, das traditionell aus Mais hergestellt wird. Deshalb baut ein Großteil der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ausschließlich Mais auf ihren Feldern an.
Chief Ben Michael Mankhamba wirkt dem entgegen. Sein Ziel ist, dass durch Wiederaufforstung und eine nachhaltige Landwirtschaft die Produkte abwechslungsreicher und gesünder werden. Er will eine eigenständige Produktion, die der Eigenversorgung dient. Er strebt die Verteilung von gesunder und kulturell angepasster Nahrung an, die klimafreundlich, lokal, nachhaltig und unter Achtung der Natur und all ihrer Lebewesen hergestellt wird. Gerade Frauen und Kleinkinder, die ihm sehr am Herzen liegen, profitieren von einer ausgewogenen Ernährung. Um von positiven Erfahrungen zu lernen, besuchten Ben Michael Mankhamba, Silvia Hesse und der Umwelt- und Agrarexperte Joseph Sakala zu Beginn des Projektes eine Farm, die von einem malawischen Agraringenieur nach Grundsätzen der Permakultur Gartenbau und - Landwirtschaft betrieben wird und eine Kooperative, wo Macadamia- Nüsse anbaut werden.
Um festzustellen welche Potentiale in Chingalire vorhanden sind und welche Vorkehrungen zur Verbesserung der Bodenbeschaffenheit nötig sind, um der Erosion entgegenzuwirken und gleichzeitig der Ernährungssicherheit und dem Klimaschutz zu dienen, wurde verabredet, dass Joseph Sakala in Chingalire Bodenproben nimmt und auf dieser Grundlage Empfehlungen gibt.
Entsprechend den Empfehlungen wurde während der Intensivierung der Landwirtschaft ein Mischfruchtanbau (Intercropping) betrieben und mehrere Nutzpflanzen angebaut. Neben Mais, Erdnüsse, Soja und Bohnen wurden über 1000 Bäume gepflanzt. Akazien und Cindirella-Bäume sowie Fruchtbäume (Mangos, Pfirsich, Bananen, Avocados). Auch Moringa-bäume wurden gepflanzt. Die meisten Setzlinge kamen aus der dorfeigenen Baumschule, die von den Frauen versorgt und von einem Lehrer betreut wird. Fehlende Pflanzen und Baumsetzlinge wurden aus der Nachbarschaft dazugekauft. (Joseph Kenson Sakal und Team of University of Malawi; Bunda College Of Agriculture, in Lilongwe, Malawi.)
In allen Trainings- und Schulungsphasen wurden Informationen zum Thema Wiederaufforstung, Baumpflanzungen, Landwirtschaft, Klimaschutz - Klimawandel, Einsatz von Düngemitteln, Permakultur und Gesundheit von den drei Expert*innen Joseph Sakala, (YSD), Doreen Phwandaphwanda, Projektleiterin für CAVWOC's Training und Mercy Chikhosi Kafotokoza, Direktorin von Wandikweza, vermittelt. In dem Training für den Anbau und die Nutzung von Moringa wurde intensiv auf das Kompostierverfahren von Bioabfällen zur Gewinnung von organischem Dünger eingegangen und der Boden für die kleinen Setzlinge vorbereitet.