Im September 2015 flog Silvia Hesse nach Malawi. Da zunächst mit dem Mbaula Projekt begonnen werden sollte, fuhr sie mit Ben Michal Mankhamba nach Blantyre, um sich über den aktuellen Stand zu informieren. Sie trafen Experten der Organisation „power for nature", die neben dem Equipment für regenerative Energien auch Mbaulas verkauften.
Um konkrete Schritte für das Projekt zu verabreden, besuchten sie auch Doreen Phwandaphwanda, die in Blantyre wohnte und als Expertin für den geplanten Workshop in Chingalire angefragt wurde. Auf Anregung des Chiefs Ben Michael Mankhamba wurde auf der Rückreise nach Chingalire in einem kleinen Dorf angehalten, um die Projektleiterin und die Sprecherin der Frauengruppe nach ihren Erfahrungen mit der Herstellung der holzsparenden Öfen zu fragen. Sie hatten recht gute Erfahrungen gemacht. Noch waren nicht alle verkauft, einige Öfen blieben über, da diese nicht sorgfältig verarbeitet waren oder Produktionsschäden aufwiesen. Grundsätzlich standen sie dem Projekt positiv gegenüber und schlugen vor, während der Projektphase in einen Austausch zu treten.
Bevor Doreen Phwandaphwanda mit dem Trainingsprogramm begonnen hat, besuchte sie das Dorf Chingalire. Um einen reibungslosen Ablauf des Projektes zu ermöglichen, wollte sie im Vorfeld klären, welche Vorbereitungen notwendig sind. Gemeinsam mit dem Chief und Donata Mankhamba informierte sie die interessierten Frauen über den Ablaufplan des Projektes.
Im Juni - Juli 2016 fanden die Workshops und Trainings in verschiedenen Stufen statt. Theorie und praktische Arbeit bauten aufeinander auf. Die Frauen wurden über Klimaschutz, Küchen- und, Brennholzmangement, Bauen der Lehmöfen, Sozial Marketingaktivitäten und Überwachung der Qualitätskontrolle informiert. Während dieser Zeit wurden die notwendigen Bauten für die Lehmofenproduktion gebaut. Es wurden Räumlichkeiten für die Erstellung und Lagerung der Öfen hergestellt, sowie ein großer Ofen, zur Herstellung von Brot, so wie es in Malawi gerne gegessen wird.
Die Frauen brachten den gut vorbereiteten Lehm in das überdachte Gebäude und formten dort die Öfen, die anschliesend in einem anderen Raum gelagert wurde. Nachdem die Formen fertiggestellt waren, mussten diese gebrannt werden. Normalerweise wird Keramik von den traditionellen Töpfern im offenen Feuer bzw. einer Grube gebrannt.
Doch dies ist nicht effizient und traditionelle Töpferöfen gibt es nicht. Deshalb musste ein Brennofen für Keramik in Chingalire gebaut werden. Brennöfen für Ziegelsteine gibt es ebenfalls nicht, auch sie müssen extra hergestellt werden. Um den Anforderungen zu entsprechen wurde ein solcher Ofen entwickelt und für MALAWI angepasst. Solche Öfen werden direkt aus den Backsteinen aufgeschichtet und wurde seit 2005 schon etliche Male in Projekten gebaut. Der Brennofen (kiln) wird mit Brennholz befeuert. (nur ca. 300 kg Holz bei einer Ladung von 100 Herden in einem Feuerungsgang. d.h. es sind 3 kg pro Herd nötig.) Alle haben mitgewirkt, damit der Bau schnell fertig wurde. Mit enormer Kraftanstrengung und Begeisterung haben die Frauen schließlich 1000 Öfen hergestellt.